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Es ist amtlich: Ich werde alt

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Es ist amtlich: Ich werde alt

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Es war ein schöner Tag, doch doch.

Nachdem ich das Büro geschlossen/das Bad geschrubbt/drei Mantras gemurmelt/und zwei Bücherkisten für momox klargemacht hatte, rief ich die Töchter zu einem kleinen Ausflug in den Drogeriemarkt zusammen. Wir zogen uns hübsche Kleider an, liefen durch das Starnberger Herbstlaub und aßen Lebkucheneis in der Eiswerkstatt.

Dummerweise hatte ich auch mich selbst mitgenommen, was sich als anstrengend erwies. Ich war verschnupft, leicht gereizt und so müde, dass ich mit dem Kopf beinahe in meine Espressotasse gefallen wäre.

Als ich mich später mit den Töchtern zu einem Impftermin schleppte, fragte mich die Sprechstundenhilfe ob ich nicht mal zur Vorsorge kommen wolle. Es sei an der Zeit. Ich erschrak fürchterlich. Zeit für wen? Und vor allem: Wofür? Sie sprach von einem großen Blutbild, von EKG, einem gewissen Alter, und ich vergaß für einen Moment zu atmen.

Vor meinem inneren Auge erschienen Pillendosen, Termine zur Wassergymnastik, Ernährungspläne, Teestündchen, in denen ich theatralisch den Kopf in den Nacken werfen und klagen würde: „Und ach, meine linke Niere!“

Am Montagmorgen werde ich nun beim Arzt vorsprechen und herausfinden, ob das Blut, das durch meine Adern fließt, noch ausreichend kocht.

Hoffe, wir sehen uns wieder, Freunde.

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