GLEICH GEHT'S LOS

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Ja, aber…

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Vielleicht sollte ich mich auf Instagram verabschieden, ein leises Servus posten und abtauchen. Die Sache ist nämlich die: Meine Freundin Isi erkundigte sich vor einigen Tagen, wie ich denn mit meinem Buch vorankomme. Es klang eher nach einem Tadel als einer Frage. Denn seit einem Jahr steht unter meiner Word-Datei nur ein einziges Wort: „Buch“. Dabei investierte ich damals sogar in einen neuen Laptop, suchte mir einen Bestseller-Platz in der Starnberger „Eiswerkstatt“ und trug in meinen Kalender ein: täglich 16 bis 19 Uhr „Hemingway-Hour“. Aber daraus wurde nichts. Vielleicht liegt es an der Ermangelung eines packenden Themas, an meiner saloppen Einstellung, um 17 Uhr Feierabend zu machen und lieber am See rumzuhängen, oder, ja genau, an meinen 890 allerbesten Freunden auf Instagram, deren Gesellschaft mir so viel Vergnügen bereitet, dass ich manchmal komplett die Zeit vergesse. Ach, ich weiß es doch auch nicht. Jedenfalls traf mich der strenge Unterton meiner Freundin mitten in mein sensibles Autorinnenherz, weswegen ich verzweifelt nach Ausreden suchte und ein „Aber“ nach dem anderen in ihr Motivationstraining einwarf. Als ich kurz davor war, hysterisch all meine Schreibjobs aufzuführen, meine pubertierenden Töchter vorzuschieben und überhaupt, bin ich eigentlich gut genug? zu fragen, fegte sie mit einem einzigen Satz einfach mal über meine erbärmliche Selbstverteidigung hinweg: „Da gibt es kein Aber!“ Ich weiß, Schätzchen, ich weiß!

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