Zwei Monate, und ich hab’s noch drauf. Niemanden abgemurkst, jeden Morgen das Bett gemacht, alle vier Staffeln von „Haus des Geldes“ geguckt, eine Sellerie-Diät begonnen, wieder abgebrochen, wieder begonnen, wieder abgebrochen, dreimal täglich meinen Kleiderschrank umarmt, um mein Sofa gejoggt, einsam durch Starnberg im Mai gelaufen, nächtelang nackt zu Giora Feidmans „Let’s be cheerful, said the Rabbi“ getanzt, siebzehn neue Songs gestreamt, vom Sommer in Südfrankreich geträumt, meine Atemnot unter meiner Gesichtsmaske erfolglos bekämpft, für eine Nacht nach Hamburg durchgebrannt, Knospen an der Kastanie gezählt, neue Nachbarn aus Missouri umarmt, 167 Kerzen angezündet, in den samtigen Starnberger See gesprungen, mich einmal kräftig durchgeschüttelt und immer einer einzigen Stimme gefolgt, die meine eigene war: This shit will pass.