GLEICH GEHT'S LOS

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Ruft doch bitte mal nach mir!

Ruft doch bitte mal nach mir!

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Mein Lieblingssatz in diesem Sommer geht so: “Ich liege unterm Olivenbaum!” Ich warte immer förmlich darauf, dass mich jemand sucht und nach mir ruft, damit ich diesen schönen Satz sagen kann. Wenn wir nicht gerade am Meer sind, Fritto misto im Maito in Forte dei Marmi verzehren und ein quattro chiacchiere mit Ralf Siegel am Nebentisch halten, verstecke ich mich zu Hause unter den Oliven und lese in meiner Urlaubslektüre über die Liebe im Ernstfall. Ich könnte ewig hier bleiben. Nichts, was das Auge stört, nur Himmel und Hügel, der Kater, der um unsere Füße streift, zwischendurch eine Feige vom Baum pflücken und denken “Hmmm”, die Augen wieder öffnen und überwältigt sein von so viel Schönheit. Rechts Salbei- und Rosmarinbüsche so groß wie ein Wald, auf dem Hügel gegenüber die Villa eines Mailänder Psychiaters. Es ist Ende August, 30 Grad heiß, und auf der Piazza, auf der meine Töchter einst Fahrradfahren lernten, schnappte ich gestern auf, dass der Sommer bald zu Ende sei. Und ich stand da, in meinen Badelatschen und mit Chanel-Täschchen um die Schulter, und dachte an Norwegerpullis, Kaminfeuer und Königsberger Klopse. Nur die Sonne stand überlegen am Himmel und strahlte.

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