Ist das nicht wunderbar? Gerade noch völlig fertig, ausgewrungen vom Leben, und plötzlich so glücklich, dass es beinahe peinlich ist. Wieso ich so überschwänglich bin? Ich verschwand für eine Stunde im “Zeitlos” in Starnberg. Manchmal muss man einfach mal abhauen in der Hoffnung, man lässt sich selbst und seine blöden Gedanken einfach zu Hause. Ich gab mich ganz dem Hier und Jetzt hin, trank Weißwein aus San Vigilio, verzehrte Fritto Pesce und tat so, als wären längst Sommerferien. Ohne binomische Formeln und Koordinatensysteme, ohne Gedanken an das Morgen und daran, dass ich nicht einmal Zeit habe, die Sprachnachrichten meiner Freundinnen abzuhören. Ich blieb einfach sitzen und guckte. Und plötzlich begriff ich: Manchmal ist es ein guter Trick, den Dingen, die passieren, einfach mal zuzustimmen. Als hätte man das alles genauso geplant.