Meine Tochter fragte mich neulich während meiner Beauty-Routine, wie das eigentlich so ist, alt zu werden (kein Scherz!). Ich schnauzte sie an, so alt sei ich nun auch wieder nicht, und verschluckte mich beinahe an einem Peelingkörnchen vor Stolz. Am liebsten hätte ich ihr den straffen Teenagerhintern versohlt, dozierte aber stattdessen über die innere Schönheit, die wir hegen und kultivieren sollten für den Tag, an dem die äußere Hülle immer mehr Risse bekommt. Denn spätestens dann werden wir verstehen, dass Perfektion vor allem in der Unvollkommenheit liegt. Deshalb das Post-it an meinem Spiegel, auf dem das Wörtchen „Perfect“ steht. Es heißt nicht, dass wir makellos sind. Es heißt, dass wir menschliche Wesen und völlig in Ordnung sind. Es ist wie ein Mantra, das uns auch an schlechten Tagen daran erinnert, in den Spiegel zu gucken und uns zu denken: Wow, siehst du gut aus! Und nicht den geringsten Zweifel daran zu haben. Denn unter der Oberfläche liegt so viel Schönheit, die völlig unbeeindruckt von Fettpölsterchen, Krähenfüßen, grauen Haaren und Nasolabialfalten existiert. Die nie vergeht.