Ich wollte doch nur ein bisschen relaxen. In den blauen Himmel gucken, einen Espresso in der Eiswerkstatt trinken, in Zeitlupe durch Starnbergs Straßen spazieren, bei 25 Grad im Liegestuhl rumlungern, großzügig mit mir sein, weil ich stets glaube, mir noch etwas Muße gönnen zu müssen, bevor ich mich an die Arbeit mache. Alles war herrlich, mein Viertel, das Wetter, meine Stiefelchen, und überhaupt, ist das Leben nicht kurz? Ich war ganz beseelt von diesem kleinen Glück, meiner Familie, unserem Fischerbötchen und davon, wie die Dinge so laufen – bis diese eine Kurznachricht kam… Von einer alten Freundin, die ich wenige Tage zuvor zufällig wiedergetroffen hatte. Großes Hallo, Küsschen links, Küsschen rechts, wie geht’s denn so, und ach, man müsse sich doch endlich mal auf ein Weinchen verabreden.

Nun schrieb sie: “Geht es dir wirklich (wirklich?) gut? Das Leben ist ja nicht immer nett zu dir. Melde dich bei mir, wenn du reden willst.” Ich nippte gerade an meinem Espresso und spürte Wut in mir aufkommmen. Alles war auf einen Schlag vorbei, die Leichtigkeit, das Glücksgefühl, der Sommer, selbst der Kaffee schmeckte plötzlich bitter. Es war bestimmt lieb gemeint, aber so kam es bei mir einfach nicht an. Ich lasse mich nicht gerne nervös machen. Wozu auch? Ich schlafe jeden Abend wie ein zufriedenes Baby ein und wache morgens glücklich auf. Was keiner weiß: Ich habe einen Masterplan! Er enthält keine Notfallnummern, keine Garantien und keine falschen Erwartungen. Darin stehen nur zwei Wörter: Dankbarkeit und Vertrauen. In mich, das Universum, mein Gestern, das Hier und Jetzt und unser Morgen. Ich habe alles, was ich brauche und auch in schweren Zeiten alles im Leben geschafft bisher. Ich werde nicht so töricht sein und negative Energien zulassen. Davon gibt es um uns herum schon genug. Ich werde im Leben stets das sehen, was ist: ganz viele Hightlights.