Das Foto stammt aus meinem Archiv. Ich habe nämlich gerade echt keine Zeit für Selfies, weil ich seit einer Woche damit beschäftigt bin, eine Playlist unter dem Titel „Kleine Hausmusik“ zu erstellen. Sie soll mich an langen Tagen daran erinnern, dass die Welt hinter der Tür auf uns wartet und dass es sich lohnt, jeden Morgen aufzustehen und weiterzumachen. Der Mond hängt doch auch jede Nacht am Himmel und macht seinen Job. Zugegeben, die Mischung ist etwas gewagt, von Vicky Leandros bis Leonard Cohen, aber ach, es ist mein kleiner Souvenirladen mit Kostbarkeiten aus der ganzen Welt. Einmal hielt ich sogar Shazan an den Telefonhörer eines New Yorker Hotels, um den Song in der Warteschleife zu klauen. Jetzt höre ich meine kleine Hausmusik jeden Tag. Beim Kaffeekochen, im Schreibsalon, unter der Dusche, beim Staubsaugen, wenn ich aus dem Fenster gucke, mich im Spiegel betrachte, beim Anziehen, beim Ausziehen, beim Kartoffelschälen und auf dem Weg zum Supermarkt. Und immer dann, wenn es mir ein bisschen an Licht fehlt.